Der Er:YAG Laser

Übersicht:

  • Er:YAG steht für Erbium Yttrium-Aluminium-Garnet.
  • Sein Funktionsprinzip beruht auf dem „Verdampfen“ von Gewebe.
  • Wasser hat eine hohe Absorbtionsrate der Wellenlänge (2940nm) des Er:YAG Lasers
  • Er:YAG Laser sind für die Zahnartsubstanz geeignet.
  • Er:YAG Laser koagulieren nicht!

Er:YAG Laser sind derzeit die bedeutendsten Vertreter wenn es um die Abtragung von Hartgewebe geht. Er:YAG Laser ermöglichen es Gewebe für den Zeitraum von 200 Mikrosekunden so stark zu erhitzen, dass das Gewebe zerrissen wird. Das enthaltene Gewebe wird dabei in Dampf umgewandelt. Die Zeit in der diese Mikroexplosion stattfindet ist kürzer als die Reaktionszeit der Nerven. Daher werden oft geringe bis gar keine Schmerzen empfunden!

Ein wesentliches Kriterium für Laser ist deren Hitzeentwicklung. Wie der obige Absatz schon vermuten lässt, kommt es beim Verdampfen zu einer Wärmeentwicklung. Dieser thermische Effekt kann äußerst negative folgen für das umgebende Gewebe haben!

Der Er:YAG Laser ist in dieser Hinsicht jedoch aus folgenden Gründen unbedenklich:

  • Zerstäubtes Wasser wird zur Kühlung verwendet.
  • Die Eindringtiefe des Er:YAG Lasers ist äußerst gering.
  • Wasser stoppt den Laser.

Im (leider theoretischen) Idealfall wird die gesamte Wärme zur Photoablation verwendet. In der Praxis kommt es zu einer Streuung der Leistung und damit zu einer Verteilung der Wärme auf das umliegende Gewebe. Zahlreiche Studien belegen jedoch die Unbedenklichkeit dieser Wärme bei korrekter Anwendung des Lasers (und der Kühlung).

Dennoch muss vom Zahnarzt speziell auf die Überhitzung der Pulpa acht geben. Eine überhitzte Pulpa würde unweigerlich zu Schmerzen führen und kann auch weitaus ernsthaftere Komplikationen nach sich ziehen.

Ordnungsgemäßes mit dem Er:YAG Laser behandeltes Gewebe stellt sich unter dem Mikroskop mikroporös und vollkommen steril dar. Ein äußerst positiver Effekt für die Zahnbehandlung. Sowohl Adhäsion als auch Retention weisen bei der Füllung von mit Laser behandelten Defekten einen hohen Grad auf. Daher kann auf eine Ätztechnik verzichtet werden und sofort mit der Füllung begonnen werden!

Eine weitere Gefahr beim Laser, wie allerdings auch bei jedem anderen Instrument, stellt das abrutschen dar. Tritt der Laser auf eine gesunde Zahnoberfläche könnte ein Defekt im Zahnschmelz entstehen welcher mit freiem Auge nicht sichtbar ist, jedoch die Entstehung von Karies fördert. Trifft der Er:YAG Laser auf Weichgewebe wird dies einen plötzlichen Schmerz beim Patienten auslösen.

Ein geringes Risiko geht vom Er:YAG Laser für andere Personen aus, da die Er:YAG Laser Endstücke mit kurzen Brennweiten verwenden. Der Er:YAG Laser kann auch nicht durch den Glaskörper des Augapfels dringen. Dennoch ist durch eine entsprechende Schutzbrille Vorsicht walten zu lassen. Reflexionen sind auf jeden Fall zu vermeiden, u.a. darf kein Instrument mit reflektierender Oberfläche eingesetzt werden!